über mich

Hallo…Ich bin Annett und sollte eigentlich im Leben stehen, aber manchmal werden meine Knie weich und ich knicke weg ;o) Aber ich rapple mich wieder auf und gehe weiter. Ich habe mal einen schönen Spruch gelesen: „Wenn dir jemand Steine in den Weg legt, baue Dein Haus daraus“. Leider kommen die Steine sehr oft durch mich selbst, aber ich bin lernfähig.

Also: ich wurde im Winter 1973 geboren. In dem Jahr als die britische Rockband Pink Floyd das legendäre Album „The Dark Side of the Moon“ veröffentlichtete. Dies sollte eigentlich ein guter Stern für mein Leben sein. Aber wenn ich heute so über mein Leben nachdenke, da kommen mir schon manchmal gewisse Zweifel.

In meiner Kindheit habe ich stolz ein blaues Halstuch getragen. Ein paar Jahre später musste es ein rotes sein. Wieder etwas später, war erneut blau angesagt. Der Stolz war da aber schon ein anderer 🙂 .Allerdings dann in Hemdform.

An dieser Stelle muss ich einigen nach 1990 Geborenen aus der Patsche helfen, weil sie vielleicht nicht so recht wissen, was ich mit den fünf vorstehenden Sätzen eigentlich sagen will. Ich bin in der DDR geboren, bin also zu gut deutsch ein waschechtes „Zonenkind“. Und bin dort bis zum Ende ihrer Tage aufgewachsen.

Als ich klein war, gab es kein Laptop und keine PS3. Ich hatte ein Fahrrad & Rollschuhe. Meine Mutter rief mich nicht auf einem Handy an, sie rief meinen Namen aus dem offenen Fenster. Ich spielte mit meiner Schwester und meinen Freunden DRAUSSEN, nicht ONLINE. Ich bin mit aufgerissenen Knien heimgekommen und auf Bäume geklettert … und? Kaum zu glauben, aber wahr: ICH HABE ES ÜBERLEBT!!! :))

Aufgewachsen bin ich in einem typischen Neubaugetto in Ostdeutschland. In einer Stadt, die eigentlich nur einen Zweck hatte. Den Arbeitern im riesigen Chemiegebiet, die sich morgens wie Ameisen in Trabis und auf Fahrrädern Richtung Chemiekombinat wälzten ein Dach über den Kopf zu bieten. Arbeiten – Fernsehen – Schlafen und wieder Arbeiten. So sah das Leben in diesen Gettos aus.

Wir Kinder spielten zwischen Sandbergen und in halbfertigen Plattenbauten. Wenn unsere Eltern manchmal gewusst hätten, wo wir unsere Zeit verbrachten, würde Ihnen vermutlich heute noch der Atem stocken. Es war aber auch zu reizvoll, in einem noch nicht bezugsfertigen Haus aus dem 5. Stock auf alles herunterzuschauen und über unsere Zukunft zu spekulieren.

Apropos Zukunft, ich wusste schon als Kind, dass ich so einmal nicht leben wollte. Raus aus diesem Getto, etwas Grünes um mich haben, dort leben, wo nicht jeder dem anderen auf den ach so heiß begehrten Balkon schauen kann, das war mein Traum….nun wohne ich auf dem Land, ich vermisse nichts und auch nicht die grauen Plattenbauten. Die einstigen Freunde wurden nach der Wende ohnehin in alle Winde verweht…